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Fanhilfen NRW
Auswirkungen auf Fans? Pläne von Innenminister Reul sorgen für Unmut

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Fanhilfen NRW: Auswirkungen auf Fans? Pläne von Innenminister Reul sorgen für Unmut
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Müssen Fußballfans demnächst für die Kosten von Polizeieinsätzen zahlen, von denen sie selbst betroffen sind? Das befürchten mehrere Fanhilfen aus NRW.

Aktivisten der "Letzten Generation" sollen in Zukunft für die Polizeikosten aufkommen, die im Rahmen ihrer Aktionen entstehen. So sieht es eine veränderte Gebührenordnung im Land NRW vor, die Landesinnenminister Herbert Reul (CDU) erlassen hat.

Doch von den Plänen dürften nicht nur Klima-Aktivisten betroffen sein: Zur Kasse gebeten könnten künftig auch Teilnehmende von Flashmobs - und Fußballfans. Das befürchten zumindest die Fanhilfen von Borussia Dortmund und Preußen Münster.

In einer Stellungnahme fragt die "Fanhilfe Münster" zugespitzt: "Kostet jetzt der Knüppelschlag?" Dabei wird sich auch auf Aussagen von Reul selbst bezogen. Der betonte, dass die Verordnung nicht ausschließlich auf Klima-Aktivisten, sondern auf sämtliche sogenannte "Störer" angewendet werden soll.

Kritik gab es auch von der Landtagsfraktion der Grünen: "Ich finde es nicht richtig, in Nordrhein-Westfalen Gebühren für die Durchsetzung von Recht und Ordnung einzuführen", so die Fraktionsvorsitzende Verena Schäffer gegenüber der WAZ. "Es ist bedauerlich, dass der Innenminister vor einer so einschneidenden Änderung der Landesgebührenordnung nicht die offene Debatte innerhalb der Koalition gesucht hat."

Unterstützung erhielt Reul hingegen aus der FDP-Fraktion. So sagte deren innenpolitischer Sprecher Marc Lürbke: "Der Druck von Polizei und Öffentlichkeit wurde offenbar zu groß, das ist gut so." Bis zu 50.000 Euro sollen Teilnehmer von Versammlungen künftig zahlen müssen, wenn von diesen Versammlungen eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit ausgehe und die Polizei unmittelbaren Zwang anwenden müsse.

Genau in diesen beiden Fragen - wovon eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit ausgeht und wann die Polizei berechtigt ist, Zwangsmaßnahmen anzuwenden - dürften die Meinungen von aktiven Fußballfans und der Polizei häufig auseinandergehen. Besonders bei Auswärtsspielen geraten Ultras, aber auch andere Fans, häufig mit der Polizei aneinander.

Dass sie nun zusätzlich zu potenziellen Verletzungen, z.B. durch Einsatz von Pfefferspray, und den ohnehin möglichen rechtlichen Konsequenzen für Straftaten und Ordnungswidrigkeiten, auch noch damit rechnen müssen, Gebühren für Polizeieinsätze zahlen zu müssen, dürfte das angespannte Verhältnis zwischen Fans und Ordnungshütern wohl kaum verbessern.

Erst am vergangenen Sonntag kam es beim Auswärtsspiel des SC Paderborn bei Eintracht Braunschweig zu einem Polizeieinsatz, bei dem Schlagstöcke und Pfefferspray zum Einsatz kamen. Ein Paderborner Fan erlitt dabei einen Kieferbruch. Ähnliche Vorfälle gab es in den Wochen zuvor u.a. in Frankfurt, als der 1. FC Köln bei der Frankfurter Eintracht zu Gast war.

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